Herren I: Spieltag mit zwei Gesichtern!

Andreas Kerbel/ November 23, 2023/ Berichte, Herren I

Weiter geht’s im ereignisreichen November für die 1. Herrenmannschaft des Volleyballclubs Altenburg. Am 18. des Monats stand ein „kleiner“ Auswärtsspieltag an. Gastgeber für die zwei Spiele war die Landesjugendauswahl, die Volley Juniors Thüringen I. Sie bestritten das erste Spiel gegen den Geraer VC II und konnten sich nach einem 0:2 Rückstand nach Sätzen noch bis zum Tiebreak kämpfen und knüpften Gera 2 Punkte ab.

Das zweite Spiel gleich im Anschluss gegen die Altenburger Truppe sollte kein 5-Sätzer werden. Nein drei Punkte wollen sich die Skatstädter sichern, um Druck auf die Tabellenspitze auszuüben. Wenn auch etwas angeschlagen reiste der VCA fast vollzählig an. Am Ende des Tages kamen auch alle 11 Spieler zum Einsatz. Im ersten Satz schien es trotz der bekannten risikobehafteten Hop- oder Flop-Aufschläge Altenburgs, locker fluffig von der Hand zu gehen. Besonders zu erwähnen ist hierbei die Erfolgsquote über die Mitten Christoph Sommer und Dominik Schwinge, welcher durch seine körperliche und spielerische Präsenz verdient zum MVP gewählt wurde.

Den ganzen Satz über konnte der VCA-Sechser seine Führung halten. 2 Auszeiten und 5 Wechsel halfen den Volley Juniors nicht, um etwas drehen zu können. Der Satz ging mit 25:19 an die Altenburger. In den Zweiten Satz starteten die Jugendspieler deutlich besser. Diesmal führten sie konsequent mit mindestens 2 Punkten, bis zu einem Spielstand von 19:22 gegen die Skatstädter. Zu dem Zeitpunkt haben die Altenburger schon ihre Auszeiten verbraucht und auch auf zwei Positionen durchgewechselt. Was machte es der 1. Herrenmannschaft so schwer? Diesmal waren es keine Probleme in der Durchsetzung oder ein zu hohes Risiko im Aufschlag. Nein. Dem sonst so annahmestarkem Team gelang es nicht, sich auf die Aufschläge der Volley Juniors einzustellen. Das waren die variabelsten Floataufschläge, denen sich der VCA seit geraumer Zeit stellen musste. Ein großes Lob an diese Aufschlagsdisziplin. Gegen den aktuellen Spitzenreiter Ebeleben war der VCA trotz eines guten und knappen Spieles frustriert. Ziel war es die Stimmung künftig oben zu halten und so motivierten sich die Feldspieler gegenseitig und von der Bank kam einiges an Energie. Statt den Satz aufzugeben, gelang es einen Ausgleich zum 24:24 zu erspielen. Ein hoher Druck für die sonst sicheren Aufschläger der Landesjugendauswahl. Zweimal verschlugen sie Satzballaufschläge und der VCA gewann 28:26.

Im dritten Satz bemerkte man dann nach einem ausgeglichenen Start, die Euphorie der Skatstädter im Vergleich zu den gebrochenen Jugendspielern. Beim 20:14 wechselte der Trainer Henning Sachse seinen 2. Zuspieler Marco Weber ein. Ein Spieler, der früher schon für den VCA auftrat und für diese Saison nach berufsbedingter Unterbrechung wieder für die Mannschaft gewonnen werden konnte. Es galt ihm Praxis zu geben und den Druck zu nehmen, welche der 1. Zuspieler mit seiner Qualität mit sich bringt. Marco gelang es aus dem Schatten Peer Petermanns herauszutreten und er wird sicherlich auch künftig den ein oder anderen Einsatz bekommen. Der dritte Satz endet mit 25:20 und somit haben sich die Altenburger die nächsten drei Punkte für die Tabelle erspielt. Im Anschluss gab der Trainer seine Zufriedenheit mit jedem Spieler bekannt. Seine Auswechslungen waren alle taktischer Natur und nicht durch Leistungsdefizite Einzelner begründet.

Eine positive Zusammenfassung bisher, wobei sich die Frage stellt: Was ist das andere eingangs erwähnte Gesicht? Bei der Beantwortung der Frage, fällt es allerdings etwas schwer möglichst sensibel auf die Mannschaft der Volley Juniors und den TVV einzuwirken. Dennoch sind wir der Meinung, beiden Parteien für die Zukunft folgende Kritik mitzugeben und bitten diese zu reflektieren.
Die Mannschaft der Volley Juniors setzt sich aus einigen Jugendspielern des Landes zusammen mit einem vielseitig engagierten Trainer, dessen Arbeit Respekt verdient. Ziel des Ganzen ist es, der Landesjugendauswahl weitere Erfahrungen zu geben und Fortschritte zu erarbeiten. Sie spielen in der Verbandsliga die Hinrunde mit, können Anderen Punkte abnehmen, sind aber völlig außer Wertung, was Auf- und Abstieg betrifft. Des Weiteren werden sie nicht als Schiedsgericht eingesetzt. Worin besteht nun die Kritik? Trotz Verständnisses für das Sammeln von Erfahrungen auf der einen Seite, sollten auf der anderen Seite die gegnerischen Mannschaften aber ernst genommen werden und nicht mit dem Wissen über das Sonderrecht der Juniors hinten angestellt werden. Denn die Mannschaften, die in der Liga spielen, kämpfen zum Teil um Klassenerhalt oder Aufstieg und sind keine Freundschaftsspielgegner. Daher sollten die Regelungen zu den Spieltagen der Verbandsliga auch berücksichtigt werden. Gleich zu Beginn des Spieltages konnte festgestellt werden, dass die Landesjugendauswahl von Thüringen sich nicht mit dem offiziellen Spielball des Sponsors Molten einspielte, sondern mit Mikasa-Bällen. Als Heimmannschaft, welche zum Spieltag die Bälle stellen sollte, ist das mehr als nur ungünstig. Zumal die Volley Juniors nur Heimspiele haben. Die Netzanlage, Netz und Antennen, entsprachen nicht der vorgeschriebenen Norm und der Trainer fragte kurz vor Beginn: „Wie ist das eigentlich in der Verbandsliga, braucht man da Aufstellungskärtchen?“ Alles in allem keine angemessene Vorbereitung des Spieltages. Leider war das nur der Anfang. Im Spielverlauf gegen Gera verlangte der Trainer in Verbindung mit seinem Kapitän und Zuspieler, welcher eine wirklich sehr saubere Technik innehat, so gut wie jedes Zuspiel der Geraer Mannschaft abzupfeifen. Seitens der Volley Juniors gingen mehr Empörungsschreie durch die Halle als Freude über das eigene Spiel. Leider war der 1. Schiedsrichter Altenburgs zu versöhnlich und ließ das mit sich machen. Im zweiten Spiel gegen Altenburg dauerten wegen zahlreicher Beschwerden seitens der Volley Juniors die ersten 4 erspielten Punkte beinahe 10 Minuten. Hier ließ sich der Geraer Schiedsrichter nicht darauf ein und verteilte gelbe Karten. Das reichte schon, um die auf Zeit spielende Mannschaft ruhig zu stellen. Dazu spielte ein Spieler sichtlich kaugummikauend, was nicht verboten ist, aber eine sehr unsportliche Außenwirkung hat. Leider bekam man das Gefühl, als hätten sie es nicht nötig so „niederklassig“ zu spielen. Ohne das höchstumfängliche Feld der Jugendarbeit schmälern zu wollen, was in jeder Hinsicht zu fördern ist, wünscht sich der VCA einen Gedanken mit aufzugreifen. Sollte es eine umsetzbare Möglichkeit geben den Jungs auch abseits des Feldes als Schiedsgericht Erfahrung sammeln zu lassen, würde das ihre Wahrnehmung für den Sport ergänzen. Die Herren des VCA sprechen der jungen Mannschaft nicht ihr sportliches Niveau ab. Im Gegenteil. Der Aufschlagsdruck ist enorm gut und die Jungs wissen ihr Feld zu verteidigen. Aber das Drumherum, die Außenwirkung und die Einsicht „Gast“ in der Liga zu sein, sollte bitte in das Gedankengut aufgenommen werden. Genug des Moralapostels. Wir wünschen den Volley Juniors künftig viele Erfolge und jedem einzelnen Spieler, dass er so viel wie möglich aus diesem Konzept für sich mitnehmen kann.

Für den VCA geht es natürlich gleich kommenden Samstag weiter im November. Ein Spiel der Extraklasse, bei dem es um wichtige Führungswechsel in der Tabellenspitze geht. Gastgeber und Absteiger aus der Thüringenliga ist der SG Erfurt electronic und neben dem VCA reist der Geraer VC II an. Sollte es den ein oder anderen Unterstützer mit in die Halle ziehen, findet ihr mehr Infos auf Instagramm @vcaltenburg.herren1 und unserer Website www.vc-altenburg.de.

Volley Juniors I Thüringen – VC Altenburg

0 : 3 (19:25/26:28/20:25)

Für den VCA mit Henning Sachse traten auf:

P. & F. Petermann, D. Schwinge, C. Sommer, J. Tetzlaff, J. Wetzel, M. Sölch, Y. Kötteritzsch, M. Weber, H. Sachse, S. Bender

Henry Sachse