Herren I: Geplanter Aufstieg gefährdet?
Am vergangenen Samstag, den 04. November, lud der VC Altenburg zum Doppelheimspieltag in den Golden Pflug. Die Damen 2 konnten mit Satzverlust gegen den SV Schott Jena und Punktverlust gegen die SSG 01 Blankenhain, dennoch beide Spiele für sich entscheiden und sich damit den deutlich verdienten 2. Platz in der Tabelle sichern.
Parallel dazu bestritten die Herren 1 ihren zweiten Spieltag der Saison in der Verbandsliga Nord Thüringen. Angereist sind der VC Schloß Apolda und von weit her der VSV 90 Ebeleben. Leider musste man mit einigen Rückschlägen in diesen Tag starten. Aus beruflichen Gründen fehlten zwei Spieler, die den Verlauf nur aus der Ferne beobachten konnten. Des Weiteren ereilten den Trainer Henning Sachse kurzfristig drei weitere Krankmeldungen, sodass der VCA so gut wie ohne Wechseloptionen auftreten musste und jeder Spieler schon vorher sich gedanklich darauf einstellen musste, zwei Spiele durchzuspielen. Und zu allem Unglück litt unsere erfahrene Punktemaschine auf Außen, Steffen Bender, im Laufe des Spieltages vermehrt unter körperlichen Beschwerden. Seinem Auftreten auf dem Feld allerdings war das dem Volleyball-Tier nicht anzumerken. Ach ja, und ein Spieler hatte seine Sportschuhe vergessen. Wohnt aber nicht Unweit der Sportstätte und erwärmte sich auf diesem Wege. Eigentlich fehlt in dieser Auflistung nur noch eine Schwarze Katze und Spiegelscherben. ABER … Die Ansage des Trainers zum ersten Spiel war klar: „Wir denken nicht drüber nach was uns heute fehlt, sondern wissen wir sind hier. Jeder Spieler der hier steht ist gut und ich weiß wir können das schaffen!“
Somit ging es in den ersten Satz gegen den VC Schloß Apolda. Zuletzt setzte man sich mit dieser Mannschaft in der kürzlich vergangenen Pokalvorrunde auseinander und konnte als Sieger vom Feld gehen. Auch an diesem Spieltag konnten sich die Skatstädter gleich zu Beginn einen 8-Punktevorsprung erkämpfen. Dann wurde aber klar, dass Apolda in Angriff und vor allem Feldabwehr besser aufgestellt ist als im Pokal. Somit kämpften sie sich wieder ran und der VCA- Sechser musste konsequenter seine Chancen nutzen. Dies gelang und der Satz ging mit 26:24 an Altenburg. Dem Trainer reichte das nicht. Er forderte für die kommenden Sätze deutlichere Ergebnisse und hatte dafür auch einen Matchplan. Die Devise war: Mitte! Mitte! Mitte!
Die Annahme der Altenburger war so gut, dass Zuspieler Peer Petermann konsequent Christoph Sommer und Dominik Schwinge in Szene setzte. Apolda hatte dem nichts entgegenzusetzten und die Bälle schlugen einer nach dem anderen ein. Hatte der Gegner versucht mit einem breiteren Block Abhilfe zu schaffen wurden die Pässe für erfolgreiche Abschlüsse nach außen auf Steffen Bender und Henry Sachse geschoben und im Ernstfall einfach hoch auf den Altenburger Diagonal Angreifer Maximilian Sölch. Die Sprungfeder der Mannschaft schlägt gern mal über den Block. Für diese grandiose Abstimmung und Geschwindigkeit im Zuspiel wurde Peer Petermann MVP dieses Spieles. Die Sätze gingen mit 25:16 und 25:18 deutlich an die Skatstädter.
Nach kurzer Erholung und kulinarischer Stärkung galt es gegen den VSV 90 Ebeleben den vierten Sieg in Folge einzuholen. Dass das keine leichte Aufgabe wird wussten die Altenburger, denn die routinierten Ebelebener konnten für diese Saison drei erfahrene Regio-Spieler aus Nordhausen für sich gewinnen. Der erste Satz startete etwas unbeholfen seitens der Altenburger und der VSV konnte sich mit vier Punkten absetzten. Bis zu einem Spielstand von 18:19 gelang es dem VCA auch nicht, einen Führungswechsel zu erzwingen. Es folgte ein hart umkämpfter Schlagabtausch geprägt durch viele Auszeiten beider Teams. Die letzte Auszeit der Skatstädter bei 21:22 galt aber die wichtigste zu sein. Dominik Schwinge ging zum Aufschlag und den Gästen gelang es nicht mehr ihre Angriffe erfolgreich abzuschließen. Beim Endstand von 25:22 verfielen die Altenburger Spieler lauthals in Emotionsausbrüche getragen von den gut besuchten Rängen. Die Stimmung in der Halle war auf einem neuen Level angekommen. Schaut man das Protokoll des Spiels an, dann ist der zweite Satz ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Punktemäßig durchweg ausgeglichen. Alle, die in der Halle waren, konnten aber bemerken welche Stimmung in der Mannschaft herrschte. Die Herren 1 machte über 10 direkte Aufschlagsfehler und sich somit den Satz unnötig schwer. Anstatt sich gegenseitig zu pushen waren die Spieler frustriert. Ebeleben schaffte es die Stimmung trotz Fehlern oben zu halten. Dazu kamen ein paar kuriose Unsicherheiten des Schiedsgerichtes mit nachweißlich falschen Entscheidungen auf beiden Seiten. Nicht gerade das, was der VCA brauchte, um aus diesem Tief herauszukommen. Der zweite Satz ging schlussendlich mit 23:25 nach Ebeleben. Ab dann waren die Spieler nicht mehr frei im Kopf, jeder versuchte auf seine Art und Weise Fehler zu analysieren und zu beheben, anstatt einfach den Volleyball zu spielen, der schon so viele Siege eingebracht hat. Auch wenn es dem Libero Finn Petermann gelang den ein oder andern Angriff abzuwehren, war die Durchsetzung des VCA-Sechsers gegen die blockstarken Ebelebener zu inkonsequent. Ein Punktverlust frustrierte mehr, als ein gewonnener Punkt die Stimmung heben konnte. Auch die Strategie aus dem vorherigen Spiel, schnelle Angriffe über Mitte umzusetzen, war nicht von Erfolg gekrönt. Schon wieder nur sehr knapp, nach einem Altenburger Satzball, geht der Satz 24:26 an Ebeleben. Im vierten Satz des Spieles merkte man, dass die Altenburger schon 6 Sätze in den Knochen hatten und der VSV frischer aufspielen konnte. Somit ging auch dieser Satz mit 19:25 nach Ebeleben, womit sie sich die nächsten 3 Punkte für die Tabelle sicherten.
Was gilt es für die Herren 1 aus diesem Spiel mitzunehmen? Definitiv das Thema Aufschlag im Training auf ein aufstiegsorientierts Bild zu bringen. Klar war die Ausgangslage ohne Wechseloptionen in der Durchsetzung sehr bescheiden, dennoch war an diesem Tag deutlich mehr drin, was die knappen Ergebnisse auch zeigen. In Sachen Motivation muss die Mannschaft sich an ihren Fans orientieren. Ein großer Dank geht dabei an alle jubelnden Angehörigen, Sponsoren, der zahlreich erschienenen Damen 1, die es verstand ihre Herren zu pushen, einem Großaufgebot von langjährigen aber auch jungen Vereinsmitgliedern, sowie den unterstützenden Sportfreunden des SV Aufbau Altenburg, denen man zu ihrem spannenden Spiel und Heimsieg noch am selben Abend gratulieren kann.
Wie gilt es nun mit eingangs gestellter Frage umzugehen? Das zu Beginn der Saison gesetzte Ziel des Aufstieges in die Thüringenliga bleibt natürlich bestehen. Dieser Punktverlust zeigt allerdings, dass die Leistungsdichte in der oberen Hälfte der Verbandsliga sehr hoch ist. Die 1. Herren-Mannschaft des Volleyballclubs Altenburg muss daher intensiv ins Training und in die Auswertung gehen. Maximale Punkteausbeute bei der aktuellen Konkurrenz, dem Geraer VC und der SG Erfurt electronic, sind Pflicht. Und natürlich muss darauf hingearbeitet werden, das Rückspiel gegen Ebeleben im Dezember für sich zu entscheiden.
Aber vorher gilt es, die Jungs am kommenden Samstag in der nächsten Pokalrunde gegen den 1. Sonneberger VC 2004 I und den 1.VSV JENA III, dem Aufsteiger der letzten Saison in die Thüringenliga, zu unterstützen. Spielbeginn ist am 11.November 11Uhr in der Turnhalle Südost. Mehr Infos dazu findet ihr u.a. auf Instagram @vcaltenburg.herren1.
Für den VCA mit Trainer Henning Sachse traten auf:
P. Petermann, F. Petermann, C. Sommer, D. Schwinge, H. Sachse, H. Sachse, S. Bender, M. Sölch
VCA – SV Schloß Apolda e.V. 3:0 (26:24/25:16/25:18)
VCA – VSV 90 Ebeleben 1:3 (25:22 /23:25 / 24:26/19:25)
Henry Sachse