VCA Herren I straucheln im Aufstiegskampf!

Andreas Kerbel/ Februar 10, 2023/ Berichte, Herren I

Ein Spieltag zum Vergessen?

Am Samstag den 04. Februar fuhren die Altenburger Volleyballherren in das weit entfernte Ebeleben. Um die Tabellenspitze sicher verteidigen zu können mussten 6 Punkte her und der direkte Verfolger 1. VSV Jena 90 müsste hier und da mal noch den ein oder anderen Punkt liegen lassen. Für die Skatstädter waren an diesem Tag die Gegner der heimische VSV 90 Ebeleben und der Erfurter VC.

Im Hinspiel konnte man Ebeleben zu Beginn der Saison 3:0 schlagen und sie waren kurz vor einem Abstiegsplatz. Trainer Henning Sachse schätze die Situation so ein, dass man nicht mit der stärksten Besetzung starten müsse und stellte unter anderem unseren noch etwas unerfahrenen aber dennoch sehr talentierten Diagonal Maximilian Sölch auf. Altenburg fand, als wäre es schon fast eine Tradition, nicht in den ersten Satz hinein. Über Auszeiten von 8:4 und 21:16 endete der erste Satz 25:20 für die Gastgeber. Nun passierte etwas eher Unübliches. Entgegen den Erwartungen der Mannschaft, gab es keine Veränderung der Aufstellung im zweiten Satz. Jan Tetzlaff und Yannic Kötteritzsch hätte Kapitän und Zuspieler Peer Petermann gern auf dem Feld gesehen und einsetzen wollen um die 3 Punkte nicht zu gefährden. Trainer Sachse steckte eine Menge Vertrauen in die aktuellen Spieler und sollte recht behalten. Durch Aufschlagsserien von Peer Petermann und Henry Sachse konnte man sich gleich zu Beginn mit ein paar Punkten absetzen. Auch wenn Ebeleben sich davon nicht beindrucken ließ und hartnäckig kämpfte ging der zweite Satz 20:25 an den VCA. Auch jetzt mit dem 1:1 wollte die Mannschaft gern den Deckel drauf machen und alles geben. Dass dennoch noch nicht das volle Potenzial aufgestellt wurde führte dazu, dass ein paar Spieler im Kopf nicht frei waren. Relativ deutlich setzte sich Ebeleben ab. Eine späte Auszeit bei 12:7 und die Einwechslung der Spieler bei 13:8 und 15:9, brachten nicht die gewünschte Veränderung und die Skatstädter mussten sich 25:19 geschlagen geben. Erste Anzeichen von Enttäuschung über den Punkteverlust waren erkennbar. Leider schlich sich mit diesem Druck ein Fehler in der Aufstellung ein. Auch wenn man dennoch gut in den vierten Satz startete, gab es einiges an Verwirrung auf dem Feld. Dazu spielte der Gastgeber den Satz überragend gut, sodass den Altenburgern eine Null-Punkte-Pleite blieb.

Was war los? Geht man in die Individuelle Auswertung der Spieler finden sich keine gravierenden Fehler. Viel mehr fand der eigentliche Trouble in den Köpfen statt. Jeder wusste wir brauchen drei Punkte und jeder ging davon aus, dass wir auch drei Punkte holen. Dann ergab sich ein Zusammenspiel aus einigen Faktoren, was die Spieler beeinflusste. Wenige Stunden vor Fahrtantritt gaben zwei Leistungsträger der Mannschaft bekannt leider teilweise oder gar ganz zu fehlen. Dann die ewig lange ermüdende Anreise und vor Ort die Meinungsverschiedenheiten von Mannschaft und Trainer. Darüber hinaus spielte Ebeleben extrem motiviert, da sie wohl aus unserem Bericht des Hinspiels fälschlicher Weise interpretierten, dass wir sie nicht in dieser Liga sähen. Auch deren Fans machten sich mit dieser Motivation in die Halle und verstanden es zu provozieren. Aus diesem Spiel nehmen die Herren 1 zwar keine Punkte mit, aber auf jeden Fall den Wille, sich zusammenzuraufen, Abstimmungen untereinander zu machen und auch wenn der doppelte Aufstieg nun kaum noch möglich erscheint, alles in den letzten Spieltagen zu geben.

Aber erstmal musste man sich auf das zweite Spiel gegen den Erfurter VC einstellen, welcher zuvor 3:1 gegen Ebeleben gewann. Insgesamt trat Altenburg lockerer auf und verspürte deutlich weniger Druck. Trotz dessen war es ein sehr spannendes Spiel. Der erste Satz geht nach einigen Satzbällen für die Skatstädter, dann doch 30:28 an Erfurt. Dann im zweiten Satz gelang es dem VCA-Sechser nicht einen 7-Punkte-Vorsprung zu halten und verlor 25:19. Co-Trainer Henry Sachse hatte für die Aufstellung im dritten Satz Hauptangreifer und starken Aufschläger Yannic Kötteritzsch nicht mehr zur Verfügung. Er verließ die Halle aufgrund privater Verpflichtungen mit den Worten: „Wenn ihr jetzt noch gewinnt, gehen alle künftigen Kästen der Saison auf mich.“ Fast schon mit der zweiten Niederlage im Kopf stellte der Co-Trainer sich selbst auch nicht auf das Feld. Eigentlich um bei Bedarf auf beliebiger Position einen Wechsel zu machen. Doch plötzlich kam die Wende. Am spätest möglichen Zeitpunkt des Tages bewies der VCA Kampfgeist und Ehrgeiz. Ohne dass der angesprochen Wechsel nötig war, spielten die Skatstädter die folgenden Sätze einfach runter. Die Ergebnisse 22:25, 19:25 und 11:15 zeigten, dass alles möglich ist und diese Mannschaft zurecht in dieser Liga spielt.

Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Nein! Kein Spieltag zum vergessen, sondern um daraus zu lernen. Alle Annahmespieler Finn Petermann, Jan Tetzlaff und Libero Kilian Kaus machten es dem Zuspieler trotz niedriger Hallendecke einfach Pässe zu verteilen. Die Feldabwehr welche lange trainiert wurde ist souverän und die Blocks stehen gut. Für die nächsten Trainingseinheiten steht ganz vorn auf dem Plan Durchsetzung. Auch weitere Abstimmungen der Mittelblocker Christoph Sommer und Dominik Schwinge mit dem Zuspieler müssen gefestigt werden, damit die Mannschaft sich auch mit Punkten belohnen kann. MVP (Most Valuable Player) und hochgelobt von den anderen Mannschaften wurde Libero Kilian Kraus. Für den VCA steht nun eine lange Trainingspause an, um dann im Ereignisreichen März aufzutrumpfen. Unter anderem vor heimischen Publikum gegen Favoriten aus der Thüringenliga. Infos dazu findet ihr auf unserem Insta-Account „vcaltenburg.herren1“. Wir zählen auf euch!

VSV 90 Ebeleben – VCA 3:1 (25:20/20:25/25:19:25:14)

Erfurter VC – VCA 2:3 (30:28/25:19/22:25/17:25/11:15)

Für den VCA traten auf: F. & P. Petermann, M. Sölch, D. Schwinge, C. Sommer, Y. Kötteritzsch, J. Tetzlaff, K. Kraus, Trainergespann: H. & H. Sachse

Henry Sachse